Bilderflut und übertriebener Blogger Perfektionismus
Dank dem Bildervolumen ist schon wieder eine Bilderflut meinerseits online und ich finde es toll. Mein 3-Bilder-Konzept stoße ich hiermit offiziell in die Tonne. Die Bilder sind unperfekt. Die Beleuchtung beim Breuninger Preview-Event La Martina, bei dem die Bilder entstanden, war gelblich und teils viel zu dunkel, deshalb die Unschärfe. Egal, was soll’s? Mir gefällt’s und deshalb gibt es ausnahmslos alle Bilder!
Gestern entstand ein entzückendes Foto von mir und meiner Katze Abbey. Sofort war ich dran und teilte das Bild mit euch auf Instagram. Schon nachdem es nur ein paar Minuten online war, hatte es einige Likes und dazu süße Kommentare von euch erhalten. Dann löschte ich es. Es passte nämlich nicht in die perfekte, weiße, cleane Welt von Instagram. Wobei mein Account dort sicherlich nicht clean und weiß ist, obwohl ich eigentlich das Pure und Weiße liebe. Ich hasse langsam diesen Perfektionismus, der dort (und auf manchen Blogs) an den Tag gelegt wird. Manche Instagramer planen in Photoshop ihre Bildabfolge Tage im voraus, damit ja alles stimmig ist. (Ein gewisser unpassender Anteil für Echtzeit-Event-Bilder wird einkalkuliert.) Sehe ich dann deren IG-Posts im Feed, wirkt alles natürlich und so spontan, dass ich nur den Kopfschütteln kann. Doch sie sind erfolgreich. Das Bild von mir und meiner kleinen Abbey kommt wieder – auf Instagram. Ich werfe allerdings jetzt nicht Photoshop oder ein ähnliches Programm an, um zu gucken wann das Bild sich optisch am besten integriert. Wisst ihr, ich finde gerade alles so anstrengend, weil in der Bloggerwelt alles so perfekt sein muss. Das perfekte Outfit, das perfekte Make-up, die „perfekte” Persönlichkeit als Blogger, perfekte Social Media Kanäle,… und täglich wird die Latte höher gelegt. Ich bin nicht perfekt. Die Welt, in der ich lebe, ist nicht perfekt. Aber ich soll so tun als sei alles easygoing, als sei es keine Arbeit, die ich zwar liebe, die mich allerdings auch manchmal an die Grenzen bringt, bis ich dann einfach nicht mehr „geben” und machen kann und deshalb Authentizität auf der Strecke bleibt. Ich habe keine Lust mehr darauf! Es wird jetzt durchgezogen, was mir gefällt und diese Bilder sind ein gutes Statement.
Ich kenne eine Bloggerin, die ich auch unheimlich gerne mag. Ich besuche und lese ihren Blog regelmäßig. Sie ist seit Jahren mit absoluter Leidenschaft dabei und inszeniert richtig gute Outfits. Zugegeben: Man könnte über das Blogdesign streiten. Aber sie kassiert täglich mehr Kommentare als ich. Doch von gewissen Blogger-Portalen wird sie abgelehnt oder erhält dort nicht den Status, der ihrem Einsatz würdig wäre. Auch wenn ihre Kleiderkombis großartigen Geschmack zeigen und ihre Texte leidenschaftlich geschrieben sind, so sind Ihre Bilder nicht hell genug und nicht gerade gerückt, die Unfeinheiten im Gesicht sind nicht ausgeleuchtet, die Blog-Sidebar ist unstimmig, etc. Kurzum: Den gewünschten, perfektionierten üblichen Bloggerlook bietet sie nicht und deshalb bleiben ihr Wege versperrt. Ich finde das traurig, denn in ihr steckt so viel Leidenschaft für die Sache. Aber gute Outfits allein reichen eben nicht, solange nicht alles drumherum auch „verschönert”, sprich „perfektioniert” ist.
Ich blogge, weil ich es liebe und ich meine Erlebnisse mit euch teilen will. K-U-M-P-E-L Thomas (Grüße an die neugierige Nachfrage) steht hinter der Kamera und wir haben noch unheimlich viele kreative Ideen, die wir für euch umsetzen wollen. Allerdings ohne durchgeplanten Perfektionismus, denn dieser ist der größte Feind der Zufriedenheit
My Look:
Tasche – Louis Vuitton / Oberteil -Zara (ähnliches hier) / Hose – Freundinnen Mitbringsel (ähnliche hier)
Fotos: Brini
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