Was an Bloggern nervt (oder auch oft Blogger-Neulinge falsch machen), damit möchte ich endlich mal klaren Tisch machen. Ich bin selber Blogger, ich mache es sicherlich nicht jedem recht und finde mich wohl oder übel selbst in einigen der Punkte wieder. Auf geht’s…
Was an Bloggern nervt
#Das sind ja alles Freebies
Zugegeben ab einer gewissen „Bloggröße“ kommen sie einfach und oft ungefragt, nämlich Päckchen, die Beauty-, Fashion- oder Lifestyleprodukte enthalten. Ich persönlich werde regelmäßig mit Sachen „überrascht“. Aber es gibt ja auch die Freebies, die man will und die nicht unabgesprochen ins Haus flattern. Ich meine Produkte, über die man sich Gedanken macht, weil man sie schätzt, sie in den neuen Kollektionen ohnehin entdeckte und sich darein verliebte, sie gekauft hätte, neugierig darauf war, etc. Dann fängt man auch an nachzudenken: Wie inszeniere ich den neuen Liebling auf dem Blog, wie setzte ich das begehrte Stück in Szene? Auch wenn das gute Stück dann in echt nicht so super ist, wie gedacht, man macht sich einfach mehr Mühe und das merkt der Leser. Den Leser sollte man hier nicht unterschätzen! Wenn ein Blogger über jedes ungeliebte Freebie schreibt (im worst case tut er das auch noch gezwungen positiv), empfinde ich das als äußerst nervig, denn Freude und Herz gehören zum Bloggen.
#Gefühlte 50 Bilder von einem Outfit, einer Location oder einem Produkt
Ich bin eher der sparsame Typ, wenn es um Fotos für den Blog geht. Sicherlich ist das Geschmackssache. Doch jeder gute Blogger gönnt sich heute den Luxus und schickt nur die aussagekräftigsten Bilder online. Deshalb finde ich es schade, dass besonders Blog-Neulinge sich ihren Blog damit etwas kaputt machen, dass sie auf 20 Bildern in einem Post das selbe Motiv zeigen. Bitte tut das nicht! Mich nervt es auf 20 Bildern euer neues Shampoo angucken zu müssen, da kann es noch solche Wunder am Haar vollbringen.
#Produktgallerien & Produkt-Kollagen bestehend aus Affiliate-Links
Das mag manchen Leser stören, mancher Leser empfindet es als bequeme Kaufmöglichkeit, bzw. Mehrwert. Ich habe bisher beides noch nicht ausprobiert. Grund: Bei der Produkt-Kollage finde ich die angezeigten Links einfach unschön von der Gestaltung und zu einer Produktgallerie war bisher schlichtweg zu faul, obwohl diese per Editor wohl recht flink erstellt wäre. Ich mache mir einfach zu wenig aus Affiliate-Links, sei es auf fremden Blogs oder meinem eigenen. Dennoch spiele ich mit dem Gedanken, zukünftig Produktgallerie ab und zu einzufügen. Was sagt ihr dazu? Nervig oder nicht? Oder gar ein „Besser geht’s nicht“, weil man sofort per Klick das gezeigte Teil kaufen kann?
#Keine Antwort auf Kommentare
Gut, wenn ich in einem Kommentar dem Blogger eine Frage stelle (die mir vielleicht sogar wichtig ist), ist es schon doof, keine Antwort zu erhalten, und ich finde es nicht gerade freundlich. Ich erwarte aber keinen Gegen-Kommentar, wenn ich bei anderen kommentiere. Das mache ich aus freien Stücken und ich hoffe, dass auch bei mir ohne Erwartungen kommentiert wird.
Allerdings weiß ich leider, dass in manchen Blogger-Köpfen das Gesetz „Kommentiere ich bei dir, dann auch du bei mir“ schlummert. Not so nice. Was mich betrifft, so freue ich mich immer riesig über Kommentare und ich gucke immer nach, wer da kommentiert hat. Eure Kommentare sind für mich jeden Tag ein kleines Fest.
#Sponsored Posts
Nun ja, hin und wieder schreibe ich selbst welche, denn mein Blog kostet mich auch einiges an Ausgaben. Oberstes Gebot: Sponsored Posts müssen thematisch oder von der Marke zu mir passen. Ich möchte mich nicht für Geld verbiegen und ich überlege genau, ob ich einen bezahlten Artikel annehme oder nicht.
Seltsam wird es, wenn diese Artikel auf Blogs auffallen wie ein rotes Tuch, weil der Content überhaupt nicht zum Blog passt. Kennt ihr das? Ich empfinde sowas als ziemlich nervig. Oder plötzlich „jeder“ über das selbe Thema postet, so wie letztens über die „Coca-Cola Life“, das Brausegetränk wurde ja auf diversen großen Blogs erwähnt. Diese Werbemasche war mir persönlich zu auffällig. Auf der anderen Seite bedenkt: Bloggen kostet unheimlich viel Zeit und auch Geld, manche Leben von Ihrem Blog. Also, nervig oder nicht?
#Fashionblogger tragen ja alle das Selbe
… und oft setzen sie damit wahre Trends (oder auch nicht), so könnte der Satz jedenfalls weitergehen. Sicherlich, es gibt die Trends und Looks, die ziehen sich einfach durch die Blogs. Genauso ist es auch in den Modeläden oder Zeitschriften und dagegen habe ich auch nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Ich finde es inspirierend, jeder Fashionblog spiegelt eine andere Persönlichkeit! Ein No-Go ist für mich „alte aber einst gefragte Fashionblogger-Kamellen“ viel zu spät zu zeigen, weil man diese in der Zwischenzeit ja für 20.- auf eBay kriegt. (Wenn man schon als extremer Spätzügler kauft, zeigt man es zumindest nicht online. Oder versucht sich wiederum am verfrühten Vintage-Post???). Ich habe nichts gegen Kleidung aus älteren Kollektionen, aber es wäre doch etwas strange (mal ganz abgesehen von der unpassenden Jahreszeit), wenn ich euch heute den einst so gehypten Mantel von Zara zeigen würde, ihr wisst schon, den mit Lederärmeln und aus Boucle/Wolle. Das wäre sicherlich nervig, komisch, verwirrend oder alles gleichzeitig.
Fotografie: Silvia Hagemann
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