Ich bin Blogger, doch anstatt nun darüber zu schreiben, wie toll und großartig (Hey, ihr wisst es eh! ;)) meine letzten Wochen waren, heute mal zur Abwechslung ein etwas anderer Post. The other side of my life sozusagen. Zugegeben, ich genieße die Vorteile meines Bloggerleben ungemein und ich bin wirklich unglaublich dankbar das alles erleben zu dürfen.
Doch anstatt heute mit großartigen Tipps aufzufahren, wie ich z.B. meine Life-Working-Balance schaffe, ich mein ach so perfektes Leben auf die Reihe bekomme – ständig, immer und überall, wie ich aus negativem positives mache oder welche genialen Klamotten ich wieder geshoppt habe, jetzt ein Themenwechsel. Wer solche Tipps sucht, ist hier heute falsch. Zugegeben, auch wenn ich als Blogger weiß, was morgen schon Trend ist, ich ständig auf Reisen bin, die genialsten Hot Spots kenne, ich in den besten Hotels absteige und permanent zu tollen Events eingeladen werde, ich auf viele Promis treffe und viele Mädchenträume lebe (Übertreibung? Ironie? Ist sicherlich ‘ne Portion dabei! Aber in Augen mancher ist das so, wie ich letztens erfuhr.) muss ich heute folgendes gestehen: Ich bin nicht perfekt, weder als Blogger noch privat! Ich stehe morgens nicht top-gestylt auf oder mache täglich ein fancy Sportprogramm und ernähre mich nicht ausschließlich von Instagram-ready healty Food. Die hübsche Blogger-Oberfläche ist nämlich Arbeit und je nachdem, welche Ressourcen oder Ansprüche/Ziele man hat, extrem harte Arbeit.
Die hübsche Blogger-Oberfläche und das echte Leben
Ich gebe euch mal Einblicke in mein Leben, in meine persönliche Sichtweise, die eigentlich überhaupt nicht zum perfekten Blogger passen (oder einfach mein „unperfektes“ Ich):
• Mein Leben spielt sich zu Hause meist vor dem PC ab, sei es wegen dem Blog oder der Mediengestaltung (Job). Ich finde oft nicht die Life-Working-Balance, versuche es aber.
• Ich lebe von meinem Blog (und dieser gehört sicherlich nicht zu den größten oder bekanntesten) und von der Mediengestaltung. Doch davon werde ich nicht annähernd reich. Um die Freiheit der Selbstständigkeit zu haben, schraube ich meine privaten Ansprüche runter. Es ist oft hart, kein festes Einkommen zu haben. Doch ich mag mein Dasein als Überlebenskünstlerin.
• Keine Neuigkeit: Manchmal braucht man für das “perfekte” Bild Stunden, hilft professionell lang mit Photoshop nach, während man im alten Kuschelpulli ungeschminkt vorm PC sitzt.
• Blogbeiträge anderer Fashion oder -Lifestyleblogger über Freundschaft, Loyalität und wichtiges Netzwerken findet man wie Sand am Meer. Ich fand bisher zwar viele Bekannte in dieser Szene, doch wahre Freunde (noch) nicht. Ich weiß, ich stehe mit dieser Erfahrung nicht alleine da. Zu meinen besten und innigsten Freunden zählen Food- und Reiseblogger.
• Ich bin keine typische „Rampensau“. Ich bin sehr ehrlich, mag Gerechtigkeit und empfinde mich mit diesen Einstellungen oft deplatziert in der Fashionblogger-Szene, die sehr hart sein kann und einen ständig nach Außen herausfordert. Oft denke, mit einer Überdosis an Selbstbewusstsein, mehr Selbstdarstellung, richtigen PR-Kenntnissen und somit dem Wissen, wie man sich gut verkauft, hätte ich mit meinem Blog schon enorm viel mehr erreicht. Ich denke das nicht nur, ich weiß es sogar…
• Es ist nicht mein Ding, mich ständig zu inszenieren und dafür Applaus zu bekommen.
• Ich tue nicht alles für den Blog-Erfolg oder für das liebe Geld. Woran ihr das gut erkennen könnt? Ich lasse Instagram mal wochenlang schleifen und verliere derweil eine ordentliche Zahl an Followern. Mein letzter Post, voll gepackt mit Affilate-Links, stammt vom Dezember. Für mich fühlt es sich nicht gut an, einen Blogpost gezielt mit Links zuzupacken, nur mit dem Ziel, dass ihr klickt damit sich das Geld etwas vermehrt. Sicherlich es ist legitim. Auch ich klicke bei Kolleginnen gerne, wenn mir etwas zusagt. Doch ich setze viel lieber Advertorials (wobei man auch hier Affilates einbauen könnte) um und verdiene dadurch Geld.
Ich bin kein reiner Fashionblogger, auch kein Nischenblogger. Minnja ist das, was mir am Herzen liegt, was mir gefällt, was mir Spaß macht. Mein Blog ist keine Liste an Trends, ich versuche auch keine zu setzen. Mein Blog gibt wieder, was ich an schönen Dingen mag und wofür ich einstehen kann. Ich mag es zu reisen (da wird noch einiges kommen), ich liebe meine zwei Katzen (auch hier erwartet euch noch einiges) und habe ein Herz für schickes Interior sowie Kleidung. That’s it.
Foto: Joerg Kampers Photographie
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