Der Start ins neue Jahr war für mich nicht einfach. Eine schwere Grippe hatte mich im Griff, alles sah deswegen dunkel und kalt aus. Solche Phasen im Leben hat und kennt wohl jeder. Sie gehen jedoch vorüber. Es gibt Menschen, die helfen einem in solchen Phasen. Doch ich musste mich gerade in einer solchen Phase von genau einem dieser Menschen verabschieden und zuvor war auch nicht alles, wie es sein sollte. Wir hatten eine Auseinandersetzung und ich beschwerte mich bei ihm über die Nicht-Erfüllung meiner unausgesprochenen Erwartungen. Das Auseinandergehen war unterkühlt, dagegen war mein Schüttelfrost warm. Nun trennten uns viele Kilometer. Zuhause angekommen war alles leer. Ich war den Beschwerden der anhaltenden Grippe ausgeliefert – allein. Ich hätte bei Freunden und Bekannten anrufen können, Beistand hätte ich sicherlich bekommen, doch ich konnte nicht. Ich wollte mich nicht bei der Freundin ausheulen, ich konnte nicht.
Mit dem Abklingen der Grippe verschwand auch die Kühle. Telefonate – nein, nicht mit der besten Freundin (wobei diese doch auch stattfanden) – ergaben zwar keine Klärung (nein, es wurde nicht darüber geredet). Aber es ging bergauf. Ich traf wieder meine Freunde und lachte viel. Schon eine Woche darauf stieg ich wieder in den ICE und sah ihn wieder: Den Menschen, der mich am besten kennt, der in den schlechtesten Phasen bei mir stand, der schon viel zu viel von mir ertragen musste. Der wichtigste Mensch in meinem Leben, bzw. meine Beziehung (oder Nicht-Beziehung), die weit weg von meiner Heimatstadt wohnt. Beim Wiedersehen war alles wieder gut.
Mein heutiger Look besteht aus einer kuscheligen Long-Strickjacke von Expresso* sowie einer Jeans von Mango, den Boots von Bullboxer* und einem grauen Shirt von Marco Polo.
Fotos: Jörg Kampers Photography.
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